Mittwoch, 22. Oktober 2014

Nerona, Buch Teil 2

Nerona, mein Lebenslauf

Vorgeschichte der ersten drei Jahre.

Eine Schilderung der Pflegefamilie, welche mich bei sich aufgenommen hat.

Nach dem amtlichen Dokument der italienischen Tierarztes bin ich am 01.08.2007 geboren und wurde vom italienischen Veterinär und Tierschützern von Diamoci la Zampa, zu deutsch heißt das „gebt mir die Pfote“, mit meinen zwei weiblichen Artgenossen den Leuten im November 2010 weggenommen und in ein privates Tierheim gebracht, da diese uns nach dem Tierschutzgesetz nicht richtig versorgten, was das auch immer heißen mag.
Ob wir herumgestreunt sin verrate ich nicht.

Artgerechte Haltung nach dem Gesetz bedeutet:
"Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen".



Ein Foto bei der Pflegestelle in Weiden mit Neve.

So kamen wir zusammen ins Tierheim nach Mailand. Die Setterhündin kam über einen anderen Tierschutzverein nach Deutschland.
Ich war zum Glück nicht allzu lange im Tierheim, nur drei Monate, denn jemand wollte gerne Neve als Pflegehund haben und ich sollte zu Sabine, sie entschloss sich mich zu nehmen, da sie nicht wollte dass ich alleine im Zwinger zurückbleibe. Somit kamen ich und Neve zusammen am 05.03.2011 nach Deutschland.



Nachdem alle sagen dass ich ein toller Hund bin, der zwar außer Zwinger nix kennt, aber schlau ist, glaube ich das selbst und ich lernte jeden Tag was dazu, halt alles was zu einer Familie und Haus gehört. Autofahren, Treppensteigen all so was. Das mit den Joggern und Radfahrern konnten sie mir leider nicht beibringen, denn im Rudel sind wir stark und es gestaltet sich dann immer etwas chaotisch, aber ansonsten haben wir das ganz gut hinbekommen.

Eine lustige Geschichte über mich gibt es als wir von Mailand nach Deutschland per Autotransport überführt wurden. Übrigens, die Italiener meinten ich wäre ein Beagle-Mix, Sabines Meinung nach bin ich ein Parson Russell-Mix, nach Meinung meines Rudelführers bin ich ein Entlebucher-Sennenhund-Mix.

Egal für welchen Typ die mich alle halten, ich fühle mich wie eine Prinzessin.
Warum? Weil ich Hundemädchen mit dieser Familie, welche mich auf den Irrwege des Internet gefunden haben, das Super-Glückslos gezogen habe. Einmal Knast reicht, egal wie lange. Vom Hundeknast kam ich mit Unterstützung der deutschen Tierhilfe Idensen per Autokurier nach Deutschland zu Familie Eismann als Pflegehund.

Eine kurze Beschreibung zu meinem Wesen:
witzig, frech, schnell, schlau, verfressen, aber auch brav und ganz lieb

Ich liebe einfach das Leben wie eine waschechte Italienerin und alles was dazu gehört, a la Dolce Vita.
Beim Transport nach Deutschland machte ich als einzige, schlau wie ich bin, die Transportbox auf. Da ich ja von nun an nicht mehr eingesperrt sein wollte, habe ich mich dann nach vorne zum Fahrer durchgearbeitet um ihm etwas Gesellschaft zu leisten. Da vorne jedoch etwas passieren könnte, haben sie mich wie in Alcatraz mit Kabelbindern an der Box vor einem weiteren Ausbruch gesichert. So musste ich wohl oder übel bis zur Pflegefamilie in Deutschland warten, wo mich Sabine dann übernommen hat und zu ihren beiden Hunden dazu gesellte.

Dort war ich nun von März 2011 bis zu meinem Glückstag, den 23.Juni 2011, an dem mich meine traumhaften Dosenöffner abholten.

Vorgeschichte oder wie mich meine Dosenöffner gefunden haben.

Durch das Internet, zum Glück gibt es heutzutage so etwas, haben sie mich, nach nicht all zu langer Odyssee doch noch gefunden.
Nachdem die betagte Katzendame meiner Dosenöffner im März von der Tierärztin eingeschläfert werden musste, haben die beiden doch tatsächlich durch höhere Eingebung vier Monate gewartet um sich dann wieder für einen Hund zu entscheiden.
Ich bin froh dass ich diesen Haustiger nicht kennengelernt habe und dass die beiden es vier Monate ohne Haustier ausgehalten haben. So beschlossen sie, gerade zum richtigen Zeitpunkt, dass sie eigentlich wieder einen Hund brauchen. Auch weil sie der Meinung waren, sonst nach dem Abendessen nicht mehr von der Couch hoch zu kommen.

Natürlich haben beide gründlich überlegt, ob sie sich damit wirklich einen Gefallen tun. Also haben sie sich, oder besser gesagt mein männlicher Dosenöffner und Rudelführer, auf die Internetsuche gemacht. Ein Jack Russel Terrier sollte es eigentlich sein. Er suchte eine quirlige Aufgabe die auch fordert. Ein Welpe schied zum Glück aus, da beide noch zur Arbeit gehen und nicht wirklich die Zeit für Welpenerziehung haben. Da Frauchen jedoch eine geringfügige Beschäftigung hat haben sie das ganze diesbezüglich durchdacht, auch die Frage „was ist wenn“ sie wirklich mal einen Hundesitter brauchen. Naja, da waren die beiden wohl etwas blauäugig.
Also hat Herrchen im Internet recherchiert, notiert, Tierheimseiten der weiteren Umgebung angesehen und Tierheime angerufen, Rückrufe erhalten. Alles an einem Donnerstag, an er eigentlich für den nächsten Tag eine Magen- und Darmspiegelung geplant hatte.

Dann kam ihm per göttlicher Eingebung und meines inbrünstigen Flehens an eine höhere Macht die Idee mal bei „Jack Russel in Not“ reinzusehen. Sie sahen mein Bild und meine braunen Knopfaugen, die bettelten mir eine glückliche Familie zu geben. Sie markierten mich auf dem Merkzettel gleich ganz groß als Nummer Eins auf der Suchliste.

Als nächstes war ein Anruf bei meiner Pflegefamilie, wann sie wohl vorbeikommen könnten. Samstag können sie bei uns vorbeikommen, aber nur zum Ansehen und gegenseitigem Beschnuppern. OK, Samstag kamen die Beiden nach Weiden gefahren, von Nürnberg ca. 120 km einfach. Eine so weite Anfahrt hatten sie eigentlich ausgeschlossen. Aber ich hatte auf dem Foto schon ihr Herz erobert.



Ich habe es mir auch auf der Pflegestelle gut gehen lassen.

Für das Vorhaben, mich im Tankrucksack mitnehmen zu können, war ich dann doch um einige Längen zu groß. Aber wenn man in solch treue Hundedamenaugen wie die meinen blickt, hat man schon verloren. Es gibt ja auch andere Lösungen. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.

Bei meiner Pflegefamilie angekommen, lernten sie ja noch die anderen beiden Familienhunde, also ehemalige Pflegehunde kennen. Es wurden viele Fragen geklärt und mit uns Dreien Probe Gassi geführt und mit mir im gesicherten Garten gespielt. OK, so einfach konnten sie mich nun doch noch nicht mitnehmen. Da diese Tierhilfe sehr auf das Wohl ihrer vermittelten Tiere legt, musste erst eine beauftragte Person eines Tierheimes zu meinen zukünftigen Dosenöffnern nach Hause kommen und die Familien- und Unterkunftsverhältnisse dort begutachten. Zum Glück sind ja deren Nachbarn die Geschäftsführer des naheliegenden Tierheimes. Also wurde auf dem kurzen Wege ein Termin vereinbart für dieses Tierübergabeprotokoll.

Nachdem alles im grünen Bereich war, konnten sie mich nun endlich am Donnerstag darauf, an Fronleichnam, abholen. Riesen Freude bei uns Allen, Tränen bei Sabine, was ich voll verstehen kann, sie und die Kinder hatten mich auch in ihr Herz geschlossen.

Vorbereitung für meine Ankunft

Einkaufen der notwendigen Utensilien, wie Hundefutter, Körbchen, Futterschüsseln etc.

Alles war zuhause auch schon vorbereitet. Als Leine hatten sie die von ihrem früheren Hund dabei, als Labrador-Boxer-Mix ein Kalb gegen mich. Dieses Lederteil hatte schon zwanzig Jahre auf einen neuen Einsatz gewartet.
Meine Dosenöffner haben zum Glück einen Garten, welcher etwas außerhalb liegt und deshalb nicht in einer Kolonie integriert ist. Ja eigentlich sind es drei Gärten, denn da wir ja noch tolle Nachbarn haben, welche mich alle sehr lieb haben, habe ich für meine verrückten fünf Minuten eine "Rennstrecke" von ungefähr 70 Metern. Dort gebe ich dann richtig Gas.

Letzte Woche waren wir bei der Familie von Sohn Alex und seiner Frau Julia zu Gast. Die haben eine Katze und einen Kater, welcher eigentlich gewohnt ist unterwürfig zu sein, sich aber auch mit Hunden verträgt, heißt es. Nun, da ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen von Natur aus erstmal sehr vorsichtig bin, habe ich dem Kater gleich mal meine Unterwürfigkeit gezeigt. Er war auch sehr an unserer Zusammenarbeit interessiert, aber zusammen gekommen sind wir dann noch nicht. Aber das wird bestimmt noch.

Herrchen und Frauchen sind begeistert von mir, denn ich fahre gerne Auto ohne zu murren, Tür auf und schon bin ich drin. Egal welche Temperaturen draußen sind. Treppen steigen geht schwuppdiwupp.
Einen Knutschteddy hab ich auch schon bekommen, an dem kann ich meine ganze Laune ausbeuteln, mal sehen wie lange er das aushält.

Woche eins
Meine Dosenöffner wollen mit mir im bevorstehenden Urlaub einen Abstecher nach Österreich machen, vorher dann auch noch in die Tschechische Republik einen Abstecher machen. Leider musste ich mir dafür einen Maulkorb anpassen lassen, zwecks EU-Bestimmungen, aber so schlimm finde ich den gar nicht, werd ihn ja wahrscheinlich gar nicht brauchen. Die Anprobe war jedenfalls nicht so dramatisch und den Bösblick habe ich absolut nicht drauf.
Herrchen ist jetzt auch im Internet bei einem Entlebucher Hundeforum, weil ich seiner Meinung nach denen am ähnlichsten sehe.
Nachdem ich aus Italien stamme liegt der Verdacht nahe, dass bei mir auch noch eine Italienische Bracke, Pointer und mehr Entlebucher als Parson Terrier drin sind, aber wen stört so was? Keinen, am wenigsten mich.
Radfahrer und Jogger kann ich eigentlich gar nicht leiden, aber meine Dosenöffner lernen ja auch immer dazu und so haben wir meine Jagdgelüste auf diese Spezies ganz gut in den Griff bekommen. Mithilfe so eines Klapperdingens, da erschrecke ich jedes Mal so das es keinen Spaß mehr macht. Sollen sie doch herumflitzen diese Spezies, interessiert mich nicht mehr.

Woche zwei
Am Freitag war eine Hundetrainerin zu einem Haustraining bei uns, damit ich auch einmal für eine Stunde alleine zu Hause bleibe.

Herrchen hat sich zwei Wochen später nämlich von einer Hundetrainerin beraten lassen, die sogenannte Disc-Trainings Docks empfohlen hat. 5 metallene Scheiben an einem Schlüsselring, dieser wiederum an einer Stoffschlaufe. Verdammt das Zeugs hat auf mich schon gewirkt.

Was ich gar nicht mag ist der deutsche Regen, wenn es pisst verziehe ich mich lieber, aber trotzdem schwimme ich sehr gerne. Es heißt zwar es sieht aus wie ein sterbender Schwan (wie sieht denn das aus?), aber Hauptsache es macht Spaß.
Herrchen bleibt nun, bis ich das auf die Reihe bekomme, lange Zeit bei mir und kurze Zeit später kommt schon Frauchen. Herrlich lange Spaziergänge.

Woche drei
Mein neues Herrchen geht mit mir spazieren, große Runde. Nun kommen da doch zwei große Wuschele auf mich zu, Herrchen macht natürlich genau das Falsche, leint mich ab, da er meint wir Hunde würden das schon unter uns regeln. Ja ich hab es auf meine Art geregelt, meine vier Pfoten unter die Achseln und ab die Post, aus Angst. Nun wusste ich natürlich nicht wo es hingehen soll, Herrchen wusste nicht wo ich hinrenne, also Stopp und zurück zu meinem neuen Herrchen. Wir freuten uns beide tierisch dass nichts passiert ist.

Woche vier
nach vier Wochen ungefähr vier Stunden zu Hause ALLEINE bleiben musste. Ich war fertig mit der Welt, dachte die kommen nie wieder. Gezittert habe ich wie Espenlaub und geweint wie ein Wolfwelpe der nach seiner Mami ruft, aus lauter Verzweiflung sogar ins Bett gepinkelt. Da hatten die beiden wohl etwas sehr wenig Erfahrung damit. Aber das hat sich zum Glück geändert.

Meine beiden Dosenöffner hatten es ja mit dem Körbchen gut gemeint, mir gefällt es aber zwischen den beiden auf der Couch viel besser. Also haben sie das Teil wieder zurück gebracht. Einmal in der Woche trifft Frauchen sich zum Kaffeeklatsch im nahen Einkaufszentrum mit lauter lieben netten anderen Frauchen. Da kann ich meinen Schoßhund-Tick so richtig ausleben.

Woche fünf
Herrchen ist drei Tage wegen einer Magenverstimmung bei mir zuhause, super. Von mir aus könnte er immer ein Wehwehchen haben. Ich mein ja nur, gesund ist er mir schon lieber.

Woche sechs
Mein vierter Geburtstag mit selbstgebackenen Hundekeks, welche Frauchen extra für mich gebacken hat.

Woche sieben
Ich nehme 1 ½ Kilo zu, Herrchen nimmt zwei Kilo ab, woran das wohl liegt?
Die Gehegeumrandung der Wasserschildkröten wird immer höher, wegen mir.

Woche acht
Wir sind in die Tschechische Republik gefahren, dort musste Herrchen den Maulkorb für mich sichtbar tragen. Beim Gassi gehen vor so einem Asiamarkt begegnete uns ein tschechischer Artgenosse, bei dem ich unweigerlich an mein eigenes ehemaliges Schicksal denken musste. Er kam uns entgegen, Rute vor Angst eingezogen und verzog sich gleich auf die andere Straßenseite, der arme Kerl. Zum Glück habe ich gute Rudelführer bekommen. Zur Freude darüber bin ich beim Cafe, in dem wir warteten, gleich auf Herrchens Schoß und bedankte mich zum X-ten Male bei ihm in dem ich ihn im Gesicht abschlabberte.

Woche neun
Herrchen stürzt sich in die Urlaubsvorbereitungen in Form von Hunde-Fachbüchern, wie z.B. Stress bei Hunden, Tierseelen und „Wer denken will muss fühlen“.

Nun habe ich schon wieder ein Schmusetier bekommen, sieht fast aus wie ich, nur kleiner, zum knuddeln. Meine Sammlung wächst langsam.
Derzeit mache ich Studien über die Wasserschildkröten die meine Dosenöffner in einem Reservat im Garten halten. Frauchen wird bald verrückt mit meinem baden im Schildkröten-Gartenteich.´


Woche zehn, Urlaub, Teil 1
Der erste Urlaub für mich mit meinen neuen Lebenspartnern. Wir fuhren mit dem Auto in unsere Ferienwohnung nahe dem Großen Arber im Bayerischen Wald. Die Lage ist ein Traum für mich, gleich hinter dem Haus geht es in den Wald, mit einem Bach und jede Menge Wald und Spuren zum schnüffeln.
Durch den Zwinger- und Tierheimaufenthalt mag ich derzeit eigentlich keine anderen Hunde, schon gar nicht wenn sie am Hinterteil schnuppern wollen.
Bei unserer Ferienwohnung hatte ich zumindest mit einem Rüden, 10 Monate alt, welcher aussieht wie ich, nur einen Kopf größer ist, Freundschaft geschlossen und konnte mit ihm ohne Leine herumrennen.

Wir waren Entenjagen im Arbersee. Leider lassen sie mich noch nicht von der langen Leine, aber bei den schnellen Enten hätte ich eh keine Chance gehabt. Beim Ausflug nach Passau habe ich mir auf so einer Schiffsanlegestelle im Gitter die Zehennagelspitze abgerissen, aua das tat verdammt weh. Herrchen gleich losgedüst und zur Ersten Hilfe erstmal einen Sprühverband drauf getan. Und dann fängt das wieder so zu regnen an, echt bescheidenes Wetter. Ich will zurück in die warme Stube.

Woche elf, Urlaub, Teil 2

In dieser Urlaubswoche haben wir den Tierpark Hellabrunn besucht, nachdem ich in einige Häuser sowieso nicht rein durfte waren die Artgenossen um mich herum interessanter. Beim Ausgang Isar konnten wir gleich zum Strand hinunter und ich in der Isar schwimmen. Bin mir bei der Strömung ganz schön hilflos vorgekommen. Anschließend haben wir noch die Innenstadt von München kennengelernt, den Stachus und seine Cafes.
Am Freitag habe ich dann Jonas kennengelernt, der ältere Sohn vom älteren Sohn. Beim Spaziergang ums Wildgehege konnte ich mir mal das bayerische Rot- und Schwarzwild näher ansehen, wenn ich sie schon nicht jagen darf.

Woche zwölf, Urlaub, Teil 3, Mitte September 2011

Samstag um 15 Uhr der erste Tag in der Hundeschule, Grunderziehungskurs mit Übungen für Sitz, Platz, Bleib und kommen aus 10m Entfernung. Zahlen die beiden doch glatt 100 Euro um mit mir auszukommen. Wau.
Das geht nun zehn Wochenenden so.

Woche dreizehn

Der Alltag hat uns wieder. Herrchen geht wieder Geld für Hundefutter usw. verdienen. Frauchen auch, nur nicht so oft. Ist eigentlich wie betreutes Wohnen. Naja, mit Kreditkarten und Geldbeuteln habe ich jetzt doch nicht soviel am Hut. Meine Dosenöffner brauchen ja auch ihre Aufgabe, sonst hängen sie ewig um mich rum.

Woche vierzehn, die 39. Kalenderwoche des Jahres 2011-09-30

Herrchen fängt Montag wieder später an, also gemütlich ausschlafen in Herrchens Bett auf Tuchfühlung, ein langer Spaziergang, diesmal wieder unsere S-Bahn-Route mit der 5m Flexileine und weitgehend ohne störende Artgenossen.
Dienstag kam wieder ein Buch für Herrchen das den Titel hat „Ich Lucky, ich mache mir diese Welt untertan und die Familie sowieso“. Das ist der Oberhammer, was denkt denn der von mir. Aber er beschwichtigt mich und Frauchen das dieses Buch einfach unterhaltsam geschrieben ist.
Außerdem waren wir Frauen wieder beim Kaffeeklatsch im Frankencenter.
Mittwochs waren wir abends im Wald zu einem ausgiebigen Spaziergang, diesmal ohne Entenjagd. Ich denke das würden uns auch die Angler dort übelnehmen.
Heute habe ich Herrchen nach der Arbeit sehr ausgiebig begrüßt. Das jaulen und quietschen vor lauter Freude habe ich noch nicht verlernt.
Freitags hat mein Rudelführer meist früher Feierabend, wir werden wohl schon vorher im Garten sein, Feldmäuse wittern und jagen was das Zeug hält.

Unterdessen war der vierte Tag Hundeschule. Warum das Hundeschule heißt weiß ich sowieso nicht. Herrchen lernt ja eigentlich mehr, nämlich wie er mich Dickkopf dazu bringt ins Platz zu schicken. Die Trainerin kann das wirklich besser, vor der hab ich einen gesunden Respekt, da legt man sich schon mal schneller hin, sogar wenn das Gras nass ist.
Aber der vierte Tag war ja echt nicht besonders. Erst waren sie super Stolz auf mich, übrigens alle in der Runde, weil ich ohne Leine schön bei Fuß geblieben bin und mich zum abrufen in Platz gelegt habe. Dann fängt das an immer mehr zu regnen und ich HASSE Regen. Die Übung mit dem kommen auf Abstand hab ich dann klitschenass abgebrochen und mich unter den einzigen Baum am Platz hingesetzt. Herrchen hat mich dann getröstet, er weiß wie sehr ich Regen hasse. Das „Platz“ muss er noch üben, das klappt noch nicht so recht.

Nun sind wir schon fünfzehn Wochen zusammen, ein Traum. Am Donnerstag trafen wir mein Pflegefrauchen Sabine wieder. Die holten wieder vier Hunde vom Flughafen Nürnberg ab, die wie ich bisher kein so gutes Leben hatten. Der Flug kam aus Griechenland, überall in Europa gibt es solch arme Schicksale wie mich. Eigentlich weltweit, aber zum Glück gibt es Menschen die versuchen das Elend zu minimieren.

Nachdem ich bei der Pflegefamilie von Sabine eh nur geduldet war zur Weitervermittlung, habe ich den Spieß mal umgedreht und sie nur bei Leckerchen beachtet. Tat ihr dann wohl doch weh, aber andererseits ist sie ja froh das ich nun meine richtigen Dosenöffner gefunden habe.

Samstag war wieder Weiterbildung angesagt mit Fuß gehen, Herrchen hat den richtigen Dreh aber noch nicht raus. Dann hatten wir Begrüßung Mensch – Mensch in Begleitung Hund – Hund auf dem Programm. Lief einwandfrei, Ludwig, den Hund mit der Vorzeigeausbildung kann ich eigentlich immer besser leiden, wird mir langsam sympathisch der Kerle.

So langsam lernen meine zwei Rudelführer dass ich nicht überall geduldet bin. So darf ich z.B. nicht in jeden Baumarkt und nicht in jedes Möbelhaus. Warum weiß der Geier.
Nachdem nun die Hundeschule für mich und meinen Dosenöffner erfolgreich beendet ist können wir unserem normalen Alltag nachgehen.

Montags wartet derzeit Herrchen (Papa) auf das Auto, welches Mama (Frauchen) früh braucht. Dann fährt Papa in die Arbeit.
Dienstags geht Mama mit mir zum Kaffeeklatsch, wo ich von der Damenwelt nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werde.
Mittwoch bis Freitagnachmittag bin ich unter den Fittichen von Mama, Papa kommt nach der Arbeit nach Hause und ich freue mich riesig wenn er da ist.
Freitags ist nun immer Treffen angesagt mit Mike, dem Yorkie-Rüden, der ist auch 5 Jahre alt und wir flitzen OHNE LEINE um die Wette.
Waldspaziergang ohne Leine habe ich mir "versaut" weil ich zu weit ausgebüxt bin, aber das wird schon wieder. Mein Papa hat da mehr Vertrauen in mich. Vertrauen gegen Vertrauen.
Samstags haben wir jetzt mehr Zeit füreinander, da die Hundeschule ja zu Ende ist. Papa und Mama diskutieren ja meistens, weil Mama den Papa immer Anweisungen gibt, die er nicht mag.
Sonntags sind wir auch meist lange Gassi, mit so einer ewig langen "Schleppleine".
Ach ja, ein königliches Bettchen habe ich jetzt auch schon, mit gestickter Krone. Einfach Wow.
Wir gehen Samstag früh jetzt immer auf die freie Hundewiese bei uns, damit ich meine Sozialkontakte pflegen kann. Einer meiner Freunde ist Jerry, ein Foxterrier. Wir rennen dann immer um die Wette bis einer von uns aufgibt.
Mit großen Hunden hab ich es nicht so, denen gehe ich nach Möglichkeit gleich vorab aus dem Wege, da habe ich in meiner italienischen Zeit schlechte Erfahrungen gemacht.
Meine Weihnachtsgeschenke sind auch schon beisammen, die ich bekomme natürlich. Ich muss demnächst (naja, nach den Feiertagen) unbedingt abnehmen, es ist aber auch alles so lecker.
Naja, vom Zwinger ins Paradies, da muss man ja zulegen, oder?

Das war ja echt ein toller Jahreswechsel. Na erstmal kam ja Weihnachten mit einem super großen Spielball und Leckerli sowie viel Couching mit Papa und Mama da diese ja Urlaub hatten. Der Jahreswechsel mit den vielen schönen Farben der Raketen etc. war echt eine Wucht. Die Knallerei hat mich überhaupt nicht tangiert, denke mein italienischer Papa hat mich schon Beizeiten "schussfest" gemacht. Schnee war wohl etwas mager in unserer Ecke, wird schon noch kommen, die Schneeballschlacht mit Papa und Mama.
Da die Begriffe Herrchen und Frauchen irgendwie aus der Mode gekommen sind und es im Italienischen auch Mama und Papa heißt gewöhnen sich jetzt meine Dosenöffner langsam daran die Begriffe zu nehmen, auch wenn es noch schwer fällt.

Leider hat der Alltag uns wieder im Griff und Papa muss wieder Geld verdienen, dafür bekommt er aber eine super Begrüßung wenn er Heim kommt.

Die Zeit vergeht wie im Fluge, Papa lässt mir immer mehr Freilauf.

Wir schreiben das Jahr 2012 in der 38. Woche und es hat sich wieder einiges zugetragen. Die Spaziergänge mit Papa ohne Leine werden immer öfter und länger. Einmal hat mich der Wahnsinn getrieben und Papa hatte echt panische Angst mich zu verlieren. Aber ich gebe doch diesen Papa nicht auf, nie und nimmer. Letztendlich war ich nach meiner Rückkehr wieder an der Leine, OK das kann ich verstehen, war auch nicht fein von mir. Es war aber auch aufregend mit den ganzen Duftspuren, da ging die innere Schweinehündin mit mir durch.

Am Samstag waren wir auf unserer Hundewiese und ich bin zwei Stunden mit vielen alten und neuen Hundefreunden gerannt. Das Apportieren geht auch immer besser, seit ich Leckerle zur Belohnung bekomme.
Nachdem ich es mir gut gehen lasse ist derzeit unser einziges Problem mein Gewicht. Mama sagt ich darf nicht so viel am Rad laufen und Papa will das ich auf mein altes Gewicht runter komme, das wäre derzeit aber knapp zwei Kilo abnehmen. Das Hundeleben kann hart sein. Aber nicht bei meinem Menschteam.

Unser neuestes Abenteuer ist Hundetrab „am Rad“ mit „Stopp“. So heißt das wohl beim Radjoggen. Mit einer Haltestange werde ich auf sicherer Distanz gehalten. Ich pass auf das ich nirgends dagegen renne und Papa passt auf das alles seine Ordnung hat. Wir machen das ganz gut, wir zwei.
Mit der Karottendiät habe ich nun schon ein Kilo abgenommen, fifty-fifty Karotten im eigenen Saft mit lecker Dosenfutter. Zum Glück mag ich Karotten, sonst wäre es nicht so leicht. Nun ist wieder Schonzeit, d.h. das ich vom 1. April bis 15.Juli im Wald eigentlich nicht von der Leine darf, Papa bekommt die Krise und Mama auch, jeder auf seine Art. Papa, weil er gegen Leinenzwang ist und Mama weil sie zuviel Angst hat, aus meiner Sicht.
Wie sagt Papa immer, nach meiner ungefragten Meinung.

Vor paar Tagen hat mich die Nachbarshündin wieder am Wickel, sprich Fell gehabt, die miese Töle. Aber sie ist einfach zweimal so groß wie ich und einfach stärker. Also mache ich in Zukunft einen großen Bogen um die alte Zicke.

Am Wochenende, Papa war mit seinen Freunden Motorradfahren, hatte ich eine Ringelnatter gestellt und ausgebellt. Mama und Helga haben dann die Schlange, welche sich gerade mit ihrer Fischbeute im Fang schleichen wollte, attackiert und ihr den Fisch wieder abgenommen. Nachdem die beiden die Schlange schon so gut hatten und diese mir nicht mehr gefährlich werden konnte, hätte ich sie mir gerne geschnappt, aber das haben die beiden leider verhindert.

Nun bin ich doch wirklich schon ein Jahr bei meinen neuen Rudelführern und wir haben noch jede Menge Spaß zusammen. Am Wochenende habe ich eine ganze Mäusesippe fachgerecht gestellt und erlegt. Papa war mächtig stolz auf mich, aber Mama war traurig. Wo es doch so viele davon gibt.

Ach ja, ich werde von meinen Dosenöffnern jetzt wieder Nerona gerufen, da ich auf "Nele" nur halbherzig reagiert habe. Auch Hundehalter sind lernfähig, grins.
Papa lernt mir immer wieder neue Kunststücke dass mir nicht langweilig wird. Im Auto habe ich die ganze Rücksitzbank als Lounge, echt chillig.

Das Apportieren geht auch immer besser, seit ich Leckerlis zur Belohnung bekomme. Nachdem ich es mir gut gehen lasse ist derzeit unser einziges Problem mein Gewicht. Mama sagt ich darf nicht so viel am Rad laufen und Papa will das ich auf mein altes Gewicht runter komme, das wäre derzeit aber knapp zwei Kilo abnehmen.

Nun bin ich doch wirklich schon ein Jahr bei meinen neuen Rudelführern und wir haben noch jede Menge Spaß zusammen. Am Wochenende habe ich eine ganze Mäusesippe fachgerecht gestellt und erlegt. Papa war mächtig stolz auf mich, aber Mama war traurig. Wo es doch so viele davon gibt.

Es ist Ende November und die Weihnachtsvorbereitungen für Weihnachten 2013 sind in vollem Gange. Mama stellt die Dose mit den Plätzchen auf den Küchenstuhl, also in Reichweite meiner feinen Nase. Ich versuche gerade den Deckel der Dose hochzuschieben, da kommt Mama rein. Voll erwischt, nur vor lauter Entzückung kann Mama nicht mal schimpfen, 1:0 für mich. Heute früh hat Papa das Auto in die Werkstatt, und nimmt mich mit. Bei minus 8 Grad, das war kein feiner Zug, mich mitzunehmen. Also habe ich mich versucht zu wehren, bleibe sitzen, schaue Papa an. Papa zurück zur Hauptstraße, aber da fährt echt kein Bus durch dieses Gewerbegebiet, also Zähne zusammenbeißen, Klapper, Klapper. Zu meiner Erleichterung joggt Papa mit mir die ersten 100m, so ist es uns wenigstens etwas warm geworden. Eine dreiviertel Stunde von der Werkstatt, über das Moorenbrunner Feld, mein Spielplatz, zum Bäcker Brötchen holen und nach Hause. So für heute muss das reichen, aber wie immer, Fortsetzung folgt.

Es ist nun Mai 2014. Am Wochenende habe ich Papa wieder verblüfft. Ich an der sieben Meter Flexileine war geschätzte drei Meter vor Papa unterwegs. Es war ein Fußweg mit Sperrbügeln für Radfahrer. Ich ging um die Bügel herum, wie selbstverständlich. Ich hätte ja auch locker gerade durchgehen können, aber man versucht ja zu gefallen. Das ist mir gut gelungen. Papa hat sich riesig gefreut.
Wenn Papa früh wieder in die „geregelte“ Arbeit geht, lasse ich jedes Mal einen Seufzer los. Wieder warten bis er von der Arbeit heimkommt.
Zuhause habe ich seit einem halben Jahr einen super guten Freund mit Name Jacky, mein Traummann und Beschützer, wenn wir zusammen laufen und die Hundeführer ihren Meinungsaustausch haben. Jacky ist immer mit seiner Mama unterwegs, da sein Papa krank ist. Er hat gefühlte 30 Kilo und ist ein Golden Retriever mit einer tollen Mähne. Wenn ich seine Duftspur rieche gibt es kein halten mehr, das weiß Papa und joggt mit mir sogar wenn Jacky in Sichtweite ist.
Nur Mama und ihre Schwester können sich überhaupt nicht vorstellen dass ein Hund auch mal ohne Leine laufen möchte. Ich habe doch auch eine Persönlichkeit.

Vor einem halben Jahr machten wir einem Ausflug zu einer Quelle bei Gräfenberg. War alles super, auch das Wasserplantschen mit Jonas, dem Enkel meiner Dosenöffner. Nur beim Rückweg in das kleine Dorf kam da der Schäferhund, welcher meinte dass der ganze Ort sein Revier wäre. Papa hat ihn todesmutig in die Schranken gewiesen, puh hatte ich Angst. Papa hat seine Hand wie ein Stoppzeichen ausgestreckt und in festem Ton Stopp gerufen und er hat sich getrollt. Er hat es noch paar Mal versucht, aber Papa hat ihn jedes Mal zurecht gewiesen.

Papa vergisst durch das Jacken wechseln, wegen dem Wetter, in letzter Zeit immer öfter Leckerli mitzunehmen. Aber ich weiß ja das er es wirklich vergisst, also schaue ich ihn die ersten zweimal an und dann habe ich es kapiert, er hat jetzt wieder nix dabei. Ich bekomme nämlich für Radfahrer und Jogger eine Prämie, sprich Leckerli, wenn ich brav bin und denjenigen nicht fangen möchte.
Bei Kontakten mit Artgenossen sieht Papa das nicht mehr ein, naja ist schon OK.

Papa ist übrigens seit Ende März 2010 im Internetforum für Parson-Russel-Terrier Freunde. Dort hat er aufgrund seines regen Meinungsaustausches bereits den Rang des Hundekenners. Jedoch sagt er immer wenn er gefragt wird welche Rasse ich sei, Jack-Russel-Beagle Mix, denn damit kann jeder etwas anfangen. Die beiden Rassen sind ja bekannt wie bunte Hunde.

Fuß gehen ist Ansichtssache. Nachdem Papa schon immer gegen militärischen Drill war und ich mich dem Laufrythmus schön anpasse sind Mama und Papa voll und ganz zufrieden.

Apropos Zecken. Mama und Papa haben lange gesucht um ein natürliches Mittel gegen Zecken im WorldWideWeb zu finden, aber es hat sich gelohnt. Zitronenöl. Denn von diesen Chemiekeulen an Halsbändern etc. halten wir alle nicht viel. Da diese Spinnentiere aber 2014 so lästig werden schaut sich Papa jetzt nochmal nach was anderem um.
Und immer im Genitalbereich, das entfernen tut verdammt weh.


Woche 208, vier Jahre ein Hundeteam
Ist das nicht toll, super, bravissimo.

Nun steckt bei mir immer noch die Streunerin drin, wahrscheinlich lebenslang. Ich klaue nämlich Essbares wie ein Rabe, nur mit weniger Erfolg.
Hatte ich nicht vor ein paar Tagen eine leckere Tüte mit zwei Brezen unbemerkt geklaut. Leider merkte ich nicht wie ich die Brezen unterwegs verlor und schlich mit der leeren Tüte, die Öffnung war nämlich leider unten, an der Gartensippe vorbei. Dann musste ich noch am geschlossenen Gartentürchen warten, sonst wäre es vielleicht gar nicht aufgefallen. Nun ja, Mama und die anderen haben sich gekringelt vor Lachen.
Manchmal bin ich aber auch erfolgreich. Vor etwa einem Jahr geht Papa mit mir unsere Fischbach Runde und auf dem Rückweg kommen wir auf der Hauptstraße an einer Konditorei vorbei und Papa kauft für Mama ein lecker mit Sahne gefülltes Teeblatt, woanders nennt man die Teile auch Schuhsohlen.
Jedenfalls laufen wir Richtung Heimat und Papa muss noch beim Discounter mit dem E etwas kaufen. Zeit genug für mich um in aller Ruhe das lecker gefüllte Gebäck aus dem Papierbeutel des Konditors heraus zu ziehen und zu verspeisen. Komplett, grins.
Als Papa wieder zu mir kommt ist zwar die Bäckertüte noch da, wie vorher auch, aber leer. Das war eines meiner Meisterstücke.

Die Mäuse machen mir auch schwer zu schaffen. Bis ich eine erwische sind mir zwanzig heimlich davon gerannt. Papa sieht sie immer flitzen während ich noch suche.

Am Wochenende hatte ich mal wieder ein Erfolgserlebnis. Da wir ein paar Tage Sauwetter hatten, kam der Maulwurf endlich aus seinem Bau und dann habe ich ihn mir geschnappt. Mein berühmter Genickbiss hat ihm gleich den Kopf abgetrennt. Ein paar Innereien habe ich gleich auf der Wiese verstreut. War keine Absicht, nur leider war es kurz nach dem Abendessen, so das den menschlichen Mädels fast das Essen wieder hoch kam. Das war Samstag nach dem Abendessen. Sonntag habe ich dann noch eine Maus erlegt. Nun ist mein Selbstwertgefühl wieder top.
Papa belohnt mich immer gleich um mir zu zeigen dass es OK ist.

Nun hat Papa ein Parasitenhalsband gekauft was Zecken und auch die Sandmücke im Mittelmeerraum fernhalten soll. Wir wollen hier keine Negativwerbung machen, daher nur die Anfangsbuchstaben Scal Prot.
Nur das Gift Zeug juckt mich ja dermaßen am Hals das ich nur noch am kratzen bin. Gefahr erkannt, gegoogelt, Gefahr gebannt. Halsband runter. Puh. Papa hat Mama erklärt das es eben auch Vierbeiner gibt die das Zeugs nicht vertragen. Also hat Papa wieder Lehrgeld bezahlt.
Nun ist aber noch nicht klar ob wir den geplanten Urlaub machen können, aber zwölf Stunden im Auto, schon mit Pausen, find ich nicht so toll. Muss mal auf hündisch mit der Tierärztin plaudern, damit sie ihnen das ausredet.

Jetzt hat Papa wieder eine Möglichkeit entdeckt mich zeckenfrei zu halten, in einem Kleingartenforum. Man kann es nicht fassen, wo Papa die Informationen zusammen sucht. Nämlich eine Messerspitze Knoblauchpulver. Wenn´s hilft. Denn normalerweise sind Knollenfrüchte wie der Knoblauch für Hunde hochgiftig, aber in winzigen Mengen sogar hilfreich gegen Zecken und fördern das Immunsystem.

Nun war ich mit Mama und ihrer Schwester und Hundefreundin zum Großeinkauf bei einem Fachgeschäft. Routinemäßige Gewichtskontrolle fiel wie meist schlecht aus, schon wieder zugenommen.
Jedenfalls hatte ich meine Schnauze wieder in so einer gelben Kiste, als diese junge Fachgöre herkommt und ganz laut die Hände zusammen knallt. Ist das Kundenfreundlich? Papa und Mama werden den Shop in Zukunft meiden. So geht es nicht. Aber jetzt haben wir ein Frühstücksziel weniger, was soll´s, wir haben so viele Wege für uns und meiner Figur tut es auch gut.

Nachdem ich ja ein Beagle-Mix bin hat Papa jetzt recherchiert das Beagle-Mädchen 14 Kilo wiegen dürfen. Supi, wieder weiter futtern.












Anhang

Meine gelesenen Bücher und meine Erfahrungen daraus.


Ich Lucky, mache mir diese Welt untertan und die Familie sowieso, von Detlef Erhardt

Parson- und Jack Russel Terrier Ratgeber, von Karin Wegner

Stress bei Hunden, von Martina Nagel

Tierseelen, von Petra Kriegel

Wer denken will, muss fühlen, von Elisabeth Beck

Pizza Hunde, von Günther Bloch

Manege frei, die weiche Tierdressur, von Georg Kleemann

Descartes Irrtum, von Antonio Damasio

Fälle aus dem Alltag, Doppelband, von Martin Rütter

Auf und davon, sowie
Hunde aus dem Süden, von Martina Nau

Das andere Ende der Leine, von Patricia B. McConnell

Der Hund in meinem Kopf, Selbstcoaching, das Geheimnis der Hundeerziehung, von Martina Braun

Der Hundeflüsterer Cesar Millan, aus dem amerikanischen übersetzt von Andrea Panster

Was fühlt mein Hund, von Nina Ruge und Günther Bloch

Nerona, Buch Teil 1

Lieber Leser,


dieses Buch beschreibt im ersten Teil das Hundeleben unserer Hündin aus unserer Sicht für den sachlichen Leser.

Im zweiten Teil kommt Nerona selbst zu Wort. Für Hundeliebhaber, welche gerne auch mal schmunzeln was uns so passiert ist oder was Nerona sich so geleistet hat.

Der dritte Teil dieses Buches gibt Tipps, die uns beim Umgang mit unserer Hündin geholfen oder auch nicht geholfen haben.

Geholfen hat mir das Lesen zahlreicher Hundebücher, welche ich zum Teil aus der Stadtbibliothek ausgeliehen oder auch selbst erworben habe. Ich weise im Buch darauf hin. Tipps von Bekannten und Freunden, die mir sinnvoll erschienen habe ich wie einen Schwamm aufgesogen.

Danksagung an meinen Job, der mir zeitweise die notwendige Luft zum Schreiben gelassen hat.

Warum habe ich überhaupt diese Lektüre geschrieben, ob es jemals ein Buch wird, weiß ich nicht?

Weil ich noch kein Hundebuch gefunden habe in dem der Autor auch aus Sicht des Hundes das Zusammenleben beschreibt. Des Weiteren bringe ich unsere persönlichen Erfahrungen während unseres gemeinsamen Rudellebens so authentisch wie möglich in dieses Buch ein, nachdem ich es fast wie ein Tagebuch führe.


Nerona´s Lebenslauf aus Sicht Ihrer endgültigen Familie und Heimat

Zuerst beschreibe ich die Vorgeschichte der ersten drei Jahre von Nerona.

Nach einer Schilderung der Pflegefamilie, welche unsere Nerona bei sich aufgenommen hatte, wurde sie am 01.08.2007 geboren und vom italienischen Veterinäramt und Tierschützern von „Diamoci la Zampa“, was zu deutsch heißt „gebt mir die Pfote“, mit zwei anderen Hündinnen dem Besitzer im November 2010 weggenommen und in ein privates Tierheim gebracht, da diese sie der Schilderung nach nicht richtig versorgten, vielleicht aber auch nur aus Geldnot. Das konnten wir nicht in Erfahrung bringen.

Nach einer Recherche im Internet bedeutet artgerechte Haltung nach dem Gesetz "Wer ein Tier hält, betreut oder zu betreuen hat, muss das Tier seiner Art und seinen Bedürfnissen entsprechend angemessen ernähren, pflegen und verhaltensgerecht unterbringen".

So kamen die drei Hündinnen in ein privates Tierheim nach Mailand, welches sich auch gut um seine Tiere kümmert. Die Setterhündin kam über einen anderen Tierschutzverein nach Deutschland.
Nerona war zum Glück nicht allzu lange im Tierheim, nur drei Monate, denn jemand wollte gerne Neve als Pflegehund haben und Sabine, die Pflegestelle in Weiden, entschloss sich dann Nerona zu nehmen. Sie wollte nicht dass Nerona alleine im Zwinger zurückbleibt. Somit kamen die beiden zusammen am 05.03.2011 per Autotransport im Kombi eines Helfers nach Deutschland.

Laut der Pflegefamilie wurde Nerona so beschrieben.
Nerona ist ein toller Hund, der zwar außer Zwinger nichts kannte, aber schlau ist und so jeden Tag etwas dazu lernte, eben alles was zu einer Familie und Haus gehört. Autofahren, Treppensteigen all so was. Das mit den Joggern und Radfahrern konnten sie ihr auf die Schnelle leider nicht beibringen, denn im Rudel sind ist das etwas chaotischer, aber ansonsten hat Sabine und ihre Familie das ganz gut hinbekommen.

Eine lustige Geschichte über den Transport der Italienerin gibt es auch, als diese von Mailand nach Deutschland per Autotransport überführt wurden. Übrigens, die Italiener meinten es wäre ein Beagle-Mix. Sabines Meinung nach ist sie ein Parson Russell-Mix, nach meiner anfänglichen Meinung ist sie ein Entlebucher Sennenhund Mix.

Sie liebt einfach das Leben wie eine waschechte Italienerin und alles was dazu gehört, a la Dolce Vita.

Beim Transport nach Deutschland machte sie als einzige die Transportbox auf. Da sie ja nicht mehr eingesperrt sein wollte, hat sie sich nach vorne zum Fahrer durchgearbeitet um ihm etwas Gesellschaft zu leisten. Da dies jedoch nicht erlaubt ist wurde sie mit Kabelbindern an der Box vor einem weiteren Ausbruch gesichert. So musste sie wohl oder übel bis zur Pflegefamilie in Deutschland warten, wo Sabine sie dann übernommen hat und zu ihren beiden Hunden dazu gesellte.

Aber sie kann sich bei uns wie eine Prinzessin fühlen.
Warum? Weil wir das Hundemädchen auf den Irrwegen des Internet gefunden haben und so hat sie das Super-Glückslos gezogen. Einmal eingesperrt sein reicht, egal wie lange. Vom Hundegefängnis kam sie also mit Unterstützung der deutschen Tierhilfe Idensen per Autokurier nach Deutschland zur Pflegefamilie.

So sind wir also nach italienischem Zwinger, Tierheim in Mailand und Pflegefamilie die vierte Heimat für eine relativ junge Hündin von vier Jahren. Wobei sie sich ja auch hier kontinuierlich verbesserte, das Glückskind.


Dort war sie nun von März 2011 bis zu ihrem Glückstag, den 23.Juni 2011, an dem wir sie abholten.



Die Fortsetzung der Vorgeschichte oder wie wir sie gefunden haben.

Durch das Internet haben wir Nerona nach nicht all zu langer Odyssee durch Tierheimseiten in der näheren Umgebung dann doch noch gefunden.

Vorgestellt hatten wir uns einen Jack Russel Terrier a la Polizeihund Kalle. Besser gesagt, ich hatte die Vorstellung, da ich einen Hund als Begleiter bei meinen Motorradtouren wollte. Demnach eine Jack-Russel Größe. Also haben wir erstmal die Tierheime in einem Radius von 60km via Internet besucht und Fotos angesehen von Hunden die in Frage kommen. Nach dem Ausschluss verfahren sollte es kein Rüde sein und kein Welpe. Denn zur Welpenerziehung hätte meine Frau dann ganz zuhause sein müssen, sie sollte aber deshalb nicht ihren Nebenjob aufgeben müssen.
Also sollte es eine Hündin sein, welche evtl. von ihren Haltern abgeschoben wurde und erst ein paar Jahre alt ist.

Ich schaute mir also die im Internet veröffentlichten Fotos an, notierte mir Namen, Telefonnummer der Tierheime und deren Öffnungszeiten. Nachdem ich entsprechende Hunde (ein paar Rüden waren dann doch dabei) gefunden und notiert hatte griff ich zum Telefon und rief die zuständigen Tierheime an, meist war der AB an der anderen Leitung, so sprach ich meinen Wunsch bzw. Wunschhund auf das Band mit der Bitte um Rückruf. Also warten. Die Wartezeit verkürzte ich mir durch die Idee, doch mal nach Terrier in Not zu suchen.
Also weitere Fotos auf entsprechenden Seiten angesehen. Und nun kam das Foto, das schlagartig meinen Wunsch auslöste. Die oder gar keine, mit Telefonnummer der Pflegefamilie.

Natürlich haben wir beide es uns gründlich überlegt, ob wir uns damit wirklich einen Gefallen tun. Also haben wir uns, oder besser gesagt ich, auf die Internetsuche gemacht. Ich suchte eine quirlige Aufgabe die mich auch fordert. Auch die Frage „was ist wenn“ wir wirklich mal einen Hundesitter brauchen.

Ich markierte Nerona auf dem Merkzettel gleich als Nummer Eins auf der Suchliste.




Ein Foto aus ihrer Zeit im Zwinger bei Mailand, welchen sie sich mit zwei anderen Hündinnen teilen musste.

Ich rief gleich dort an und erfuhr zuerst dass sie noch zu haben sei. Nerona würde gerne nerven, hieß es. Das war mir egal, so schlimm kann es gar nicht sein dachten wir uns. Nun sollten wir ausgerechnet an dem Tag vorbeikommen, an dem ich eigentlich eine Gastroskopie haben sollte. Wir verschoben diesen Termin für unseren neuen Hund und fuhren zur Pflegestelle. Auf einmal machten uns 120km Anfahrt nichts mehr aus.
Eine so weite Anfahrt hatten wir eigentlich ausgeschlossen. Aber sie hatte auf dem Foto schon unser Herz erobert.

Wir kamen an und wurden von drei Hunden auf das herzlichste begrüßt, eine davon war Nerona.
Sabine, die Pflegemami, ging mit uns und den drei Hunden erstmal Gassi damit wir uns einen ersten Eindruck machen konnten.
Es wurden viele Fragen geklärt und mit ihr im gesicherten Garten gespielt.
Wieder zurück, unsere Frage, ob wir sie gleich mitnehmen könnten. Das geht bei einer seriösen Tiervermittlung auf keinen Fall.
Zuerst muss jemand sich die Verhältnisse ansehen, ob der Hund gut untergebracht wird. Nachdem wir unsere Nachbarn gut kennen und einer davon Geschäftsführer eines nahen Tierheimes ist, konnten wir das Beratungsgespräch vor der Vermittlung etwas beschleunigen. Also wurde auf dem kurzen Weg ein Termin vereinbart für das Tierübergabeprotokoll. So kam unser Nachbar mit dem entsprechenden Fragebogen bei uns vorbei.

Alles war OK, wir erhielten die Zusage von der Tierhilfe Idensen und einer Abholung unseres Traumhundes stand nichts mehr im Wege. Es war Fronleichnam als wir sie abholten und die 290 Euro Vermittlungsgebühr bezahlten. Dafür war sie kastriert, auf Mittelmeerkrankheiten untersucht, zum Glück negativ, und ordnungsgemäß geimpft und geschippt. Mit italienischem Tierpass.

Nachdem unsere betagte Katzendame Minka im März von der Tierärztin eingeschläfert werden musste, haben wir es vier Monate ohne Haustier ausgehalten und uns dann wieder für einen Hund entschieden. Da wir im Sommer am Wochenende fast ausschließlich im Garten sind wollten wir keine Katzen mehr, die dann alleine in der Wohnung wären.
So beschlossen wir, gerade zum richtigen Zeitpunkt, dass wir eigentlich wieder einen Hund wollen. Auch um wieder mehr an der frischen Luft zu sein und mehr Bewegung zu haben. Klar dass man auch auf andere Art Sport oder Fitness betreiben könnte, aber wir haben diesen Weg gewählt.

Für das Vorhaben, meinen zukünftigen Hund und Begleiter im Tankrucksack mitnehmen zu können, war ich sie dann doch um einige Längen zu groß. Aber wenn man in solch treue Hundedamenaugen blickt, hat man schon verloren.

Nachdem alles im grünen Bereich war, konnten wir sie nun endlich am Donnerstag darauf, an Fronleichnam, abholen. Riesen Freude bei uns Allen, Tränen bei Sabine. Was ich voll verstehen kann, sie hatte Nerona, trotz Nerve, auch in ihr Herz geschlossen.

Vorbereitung für Neronas Ankunft

Einkaufen der notwendigen Utensilien, wie Hundefutter, Körbchen, Futterschüsseln etc.

Alles war zuhause auch schon vorbereitet. Als Leine hatten wir die von unserem früheren Hund dabei, als Labrador-Boxer-Mix ein Kalb gegen diese Hündin. Diese Lederleine hatte schon zwanzig Jahre auf einen neuen Einsatz gewartet.
Wir haben zum Glück einen Kleingarten, welcher etwas außerhalb liegt und deshalb nicht in einer Kolonie integriert ist. Ohne Garten hätten wir uns keinen Hund genommen, allerdings bin ich mir da nicht mehr so sicher. Ja eigentlich sind es drei Gärten, denn da wir ja noch gute Freunde als Nachbarn haben, welche den Hund alle sehr lieb haben, hat sie für die verrückten fünf Minuten eine "Rennstrecke" von ungefähr 70 Metern. Dort flitzt sie dann rauf und runter.

Letzte Woche waren wir bei unserem Sohn Alex und seiner Frau Julia zu Gast. Die haben eine Katze und einen Kater, welcher eigentlich gewohnt ist unterwürfig zu sein, sich aber auch mit Hunden verträgt.
Er war zwar auch sehr an Nerona interessiert, aber zusammen gekommen sind sie dann noch nicht. Dazu ist unsere Nerona zu ängstlich. Aber das wird bestimmt noch werden.

Sie fährt auch gerne Auto ohne zu murren, Tür auf und schon springt sie rein. Egal welche Temperaturen draußen sind.
Einen Knutschteddy hat sie auch schon bekommen, an dem kann sie dann ihren Übermut ausbeuteln, mal sehen wie lange er das aushält.

Woche eins
Wir bereiten uns langsam auf den Urlaub vor. Dort wollen wir einen Abstecher nach Österreich machen, vorher dann auch noch in die Tschechische Republik einen Abstecher machen. Leider musste sie sich dafür einen Maulkorb anpassen lassen, zwecks EU-Bestimmungen, aber so schlimm fand sie den gar nicht, werden ihn ja wahrscheinlich gar nicht brauchen. Die Anprobe war jedenfalls nicht so dramatisch und den Bös blick hat sie ja absolut nicht drauf.
Ich habe mich jetzt auch im Internet bei einem Entlebucher Hundeforum angemeldet, weil ich zu diesem Zeitpunkt der Meinung war das sie diesen Hunden am ähnlichsten sieht.

Radfahrer und Jogger kann sie eigentlich gar nicht leiden, aber das haben wir ganz gut in den Griff bekommen. Mithilfe so eines Trainingsdisc, fünf Metallscheiben die ordentlich scheppern. Da erschrickt sie jedes Mal so dass es keinen Spaß mehr macht.

Woche zwei
Am Freitag war eine Hundetrainerin zu einem Haustraining bei uns, mit dem Zweck sie auch einmal für eine Stunde alleine zu Hause lassen zu können. Bis wir das auf die Reihe bekommen bleibe ich lange Zeit bei ihr und kurze Zeit später kommt schon Frauchen.

Was sie gar nicht mag ist Regen, naja eben kein Wasser von oben. Aber trotzdem schwimmt sie gerne. Besser gesagt, sie versucht im Fluss aufzuräumen. Man Muss sich das so vorstellen. Ein Baumstumpf ragt aus dem Wasser, dieser gehört nach Neronas Ansicht dort aber nicht hin, also raus damit. Damit können wir sie allerdings gut beschäftigen. Spielzeug ins Wasser und sie holt es raus. Genauso wie abgestorbene Pflanzen oder Blätter.
Es heißt zwar es sieht aus wie ein sterbender Schwan, wenn sie schwimmt. Wie sieht denn das aus? Aber Hauptsache es macht ihr Spaß.


Woche drei
Große Runde spazieren gehen auf dem nahen Feldweg. Nun kommen da doch zwei große Wuschele (Briard) auf uns zu, ich mache natürlich genau zu diesem Zeitpunkt das Falsche als neuer Hundehalter, ich leine sie ab, nach der Devise das Hunde dies unter sich regeln. Sie hat es auf ihre Art geregelt. Vier Pfoten unter die Achseln und ab die Post, aus Angst. Nun wusste ich natürlich nicht wo sie hinrennt, also gerufen und gerufen. Sie kam zum Glück zurück. Der erste Vertrauensbeweis an mich. Wir freuten uns beide tierisch dass nichts passiert ist.

Woche vier
Nun hatten wir einen weiteren groben Fehler gemacht und sie ungefähr vier Stunden zu Hause ALLEINE gelassen. Es dauert doch etwas bis man weiß wie Hunde ticken. Sie war fertig mit der Welt und dachte wir kommen nie wieder. Kurz vor dem Herzinfarkt. Gezittert hatte sie wie Espenlaub und geweint wie ein Wolfswelpe der nach seiner Mami ruft, aus lauter Verzweiflung sogar zweimal ins Bett gepinkelt. Da hatten wir wohl noch etwas zu wenig Erfahrung. Aber das hat sich zum Glück geändert.

Inzwischen gefällt es ihr zwischen uns beiden auf der Couch. Einmal in der Woche trifft Frauchen sich zum Kaffeeklatsch im nahen Einkaufszentrum mit ihrer Damenrunde. Da lebt sie ihren Schoßhund-Tick so richtig aus.

Woche sechs
Neronas vierter Geburtstag mit selbstgebackenen Hundekeks, welche Frauchen extra gebacken hat.

Woche sieben
Nerona nimmt 1 ½ Kilo zu, Herrchen nimmt zwei Kilo ab, woran das wohl liegt?
Die Gehegeumrandung der Wasserschildkröten im Garten wird immer höher.

Woche acht
Wir sind in die Tschechische Republik gefahren, dort musste ich den Maulkorb für Nerona sichtbar tragen. Beim Gassi gehen vor so einem Asiamarkt begegnete uns ein tschechischer Streuner, Er kam uns entgegen, Rute vor Angst eingezogen und verzog sich gleich auf die andere Straßenseite, der arme Kerl.

Woche neun
Ich stürze mich in die Urlaubsvorbereitungen in Form von Hunde-Fachbüchern, wie z.B. Stress bei Hunden, Tierseelen und „Wer denken will muss fühlen“.
Derzeit macht Nerona das Frauchen, später Mama, bald verrückt mit dem baden im Schildkröten-Gartenteich.

Woche zehn, Urlaub, Teil 1
Der erste Urlaub mit Nerona. Wir fuhren mit dem Auto in unsere Ferienwohnung nahe dem Großen Arber im Bayerischen Wald. Die Lage ist ein Traum für Hunde, gleich hinter dem Haus geht es in den Wald, mit einem Bach und jede Menge Wald und Spuren zum schnüffeln.
Durch den Zwinger- und Tierheimaufenthalt mag sie derzeit keine anderen Hunde. Bei unserer Ferienwohnung hatte sie zumindest mit einem Rüden, 10 Monate alt, welcher aussieht wie Nerona, nur einen Kopf größer ist, Freundschaft geschlossen und ich konnte sie mit ihm ohne Leine herumrennen lassen.
Was hat sie jedoch gemacht? Etwas gespielt und anschließend fiel ihr wieder die Stelle unseres Hinweges ein an der sie wie wild bellte und somit irgendeine Beute stellen wollte. Ich weiß nicht welche. Jedenfalls wartete ich und suchte nach ihr. Nach dem was ich bis dahin gehört hatte, kommt der Hund wieder zu der Stelle zurück wo der Jagdtrieb ihn verlockt hat. Also hoffte ich dass es auch bei ihr so ist und wirklich nach ca. 20 Minuten kam sie angedüst und wir beide freuten uns wieder uns gefunden zu haben. Hätte ich sie geschimpft hätte sie beim nächsten Mal kein Vertrauen mehr zu mir zu kommen. Diese Episode haben wir als unser Geheimnis in unser Herz geschlossen.

Wir waren auch am Arbersee. Wir haben sie aber noch nicht von der langen Leine gelassen, aber bei den schnellen Enten hätte sie eh keine Chance gehabt. Beim Ausflug nach Passau passierte das erste Malheur. Nerona hatte sich auf einer Schiffsanlegestelle im Gitter eine Zehennagelspitze abgerissen, aua das tat verdammt weh. Herrchen gleich losgedüst und zur Ersten Hilfe erstmal einen Sprühverband drauf getan. Und dann fängt das auch noch zu regnen an.

Woche elf, Urlaub, Teil 2
In dieser Urlaubswoche besuchten wir den Tierpark Hellabrunn, nachdem Hunde in einige Häuser sowieso nicht rein dürfen waren die Artgenossen um sie herum interessanter. Beim Ausgang zur Isar konnten wir gleich zum Strand hinunter und Nerona in der Isar schwimmen. Bei der Strömung war unsere Süße ganz schön hilflos. Anschließend haben wir noch die Innenstadt von München kennengelernt, den Stachus und seine Cafes.
Am Freitag hat sie dann Jonas kennengelernt, unser erster Enkel von Sohn Harald. Beim Spaziergang um das Wildgehege konnte sie gleich mal das bayerische Rot- und Schwarzwild näher ansehen, wenn sie schon nicht jagen darf.

Woche zwölf, Urlaub, Teil 3, Mitte September 2011
Samstag um 15 Uhr der erste Tag in der Hundeschule, Grunderziehungskurs mit Übungen für Sitz, Platz, Bleib und kommen aus 10m Entfernung. Kostenpunkt 100 Euro.
Das geht nun zehn Wochenenden so.

Woche dreizehn
Der Alltag hat uns wieder. Herrchen, später Papa, geht wieder Geld für Hundefutter usw. verdienen. Mama auch, nur nicht so oft.


Woche vierzehn, die 39. Kalenderwoche des Jahres 2011-09-30
Papa fängt Montag wieder später an, also gemütlich ausschlafen in Papas Bett auf Tuchfühlung, ein langer Spaziergang, diesmal wieder unsere S-Bahn-Route mit der 5m Flexileine und weitgehend ohne störende Artgenossen.
Dienstag kam wieder ein Buch für Papa das den Titel hat „Ich Lucky, ich mache mir diese Welt untertan und die Familie sowieso“.
Mittwochs waren wir abends im Wald zu einem ausgiebigen Spaziergang, diesmal ohne Entenjagd. Ich denke das würden uns auch die Angler dort übelnehmen.
Das jaulen und quietschen vor lauter Freude hat sie bei der Begrüßung am Abend noch nicht verlernt.
Freitags habe ich meist früher Feierabend, Mama und Nerona werden wohl schon vorher im Garten sein.

Vierter Tag Hundeschule. Papa lernt ja eigentlich mehr, nämlich wie er einen italienischen Dickkopf dazu bringt in den Platz zu schicken. Die Trainerin kann das wirklich besser, da legt sie sich schon mal schneller hin, sogar wenn das Gras nass ist.
Aber der vierte Tag war ja echt nicht besonders. Erst waren wir super Stolz auf sie, übrigens alle in der Runde, weil sie ohne Leine schön bei Fuß geblieben ist und sich zum abrufen in Platz gelegt hat. Dann fängt das an immer mehr zu regnen und sie hasst Regen. Die Übung mit dem kommen auf Abstand hat sie dann klitschenass abgebrochen und sich unter den einzigen Baum am Platz hingesetzt.

Fünfzehnte Woche.
Am Donnerstag trafen wir Pflegefrauchen Sabine wieder. Die holten wieder vier Hunde vom Flughafen Nürnberg ab, die bisher kein so gutes Leben hatten. Der Flug kam aus Griechenland, überall in Europa gibt es solch arme Schicksale. Eigentlich weltweit, aber zum Glück gibt es Menschen die versuchen das Elend zu minimieren.
Samstag war wieder Weiterbildung angesagt mit Fuß gehen, Herrchen hat den richtigen Dreh aber noch nicht raus. Dann hatten wir Begrüßung Mensch – Mensch in Begleitung Hund – Hund auf dem Programm. Lief einwandfrei, Ludwig, der Hund mit der Vorzeigeausbildung kann sie nun auch immer besser leiden, wird ihr langsam sympathisch.

So langsam lernen wir, dass Hunde nicht überall geduldet sind. So darf ein Hund z.B. nicht in jeden Baumarkt und nicht in jedes Möbelhaus. Nachdem nun die Hundeschule für mich und Nerona mehr oder weniger erfolgreich beendet ist, können wir unserem normalen Alltag nachgehen. Eines hat sie auf jeden Fall gebracht, mehr Bindung des Hundes an den Hundehalter.

Der wöchentliche Alltag sieht nun in etwa so aus.

Montags wartet derzeit Herrchen auf das Auto, welches Frauchen früh für die Arbeit braucht. Dann fahre ich in die Arbeit. Zum Glück habe ich eine Einsatzstelle bei der ein sehr gutes Betriebsklima herrscht. Den ich arbeite für ein Personalleasingunternehmen, da ist es nicht selbstverständlich das man es sich erlauben kann später anzufangen.
Dienstags geht meine Frau mit Nerona zur Kaffeerunde, wo sie von der Damenwelt nach allen Regeln der Kunst verwöhnt wird.
Mittwoch bis Freitagnachmittag ist sie unter den Fittichen von Mama, Papa kommt nach der Arbeit nach Hause.
Freitags ist nun so oft es geht ein Treffen angesagt mit Mike, dem Yorkshire Rüden unserer Freunde, der auch 5 Jahre alt ist und die beiden flitzen dann OHNE LEINE um die Wette.
Waldspaziergang ohne Leine funktioniert noch nicht, weil sie einmal ausgebüxt ist, aber das wird schon noch. Ich habe da mehr Vertrauen in unsere Nerona. Vertrauen gegen Vertrauen. Ist das wieder zu menschlich bzw. blauäugig gedacht? Genauso wie es unendliche Diskussionen über das Thema „sind Hunde dankbar“ gibt.
Übrigens sind nicht wir alleine dieser Ansicht unter den Hundehaltern.
Samstags haben wir jetzt mehr Zeit füreinander, da die Hundeschule ja zu Ende ist. Sonntags sind wir auch meist lange Gassi, mit einer 10 Meter "Schleppleine".
Sonntags sind wir auch meist auf der Hundewiese in unmittelbarer Nachbarschaft um ihr einen Auslauf ohne Leinenzwang zu ermöglichen oder auch in Wildparks mit Schleppleine um ihre Folgsamkeit bei Wildspuren zu testen und zu bessern.
Wir haben sie jetzt bereits 24 Wochen bei uns und noch keinen Tag bereut.
Eine kurze Beschreibung von unserer Seite nach einem guten halben Jahr zu ihrem Wesen, sie ist witzig, frech, schnell, schlau, unerschrocken, mutig, verfressen, aber auch folgsam. Wenn sie ein NEIN Kommando erhält kann eine leckere Wurst vor ihr liegen ohne das sie diese anrührt. Gegenüber großen Hunden ist sie vorsichtig und wenn die Chemie nicht stimmt lieber zurückhaltend. Wenn ihr ein anderer Hund zu sehr auf den Pelz rückt gibt sie durch jaulen und quieken während sie rennt zu erkennen das sie Angst hat und lässt sich herrufen um den Schutz des Rudelführers zu suchen. An der Leine hat sich ihr Verhalten gebessert ist aber immer noch aggressiv, in der nächsten Minute ohne Leine weiß sie den anderen Hund richtig einzuschätzen. Ohne Leine hat sie ein freundliches Wesen und geht erstmal auf andere Hunde zu.
Nach dem ersten Misserfolg in Sachen Bett am Anfang unserer Beziehung mit Nerona hat sie jetzt wahrhaft königliches Bettchen mit gestickter Krone. Darauf hat sie uns eigentlich selbst hingewiesen als wir bei unserer Freundin mit dem Yorkshire Terrier Rüden waren. Er machte es sich auf der Couch neben uns gemütlich und sie legte sich in das viel zu kleine Körbchen vom Yorkie. Also ein Wink mit dem Zaunpfahl, sollte heißen „ich will auch so ein Bettchen“. Nachdem wir uns von unseren Freunden verabschiedet hatten fuhren wir gleich zum Hunde-Discounter mit bekanntem Namen und suchten mit ihr ein Bettchen aus.
Unterdessen gehen wir nun Samstag auf eine Hundewiese bei uns in der Nähe, dort kann ich sie jetzt schon ohne Leine laufen lassen und sie kommt auf Ruf oder Pfiff so schnell sie kann zu mir. Die Bindung zwischen uns und ihr ist schon sehr gut geworden, auch dank Hundeschule. Wir denken das sie weiß das sie jetzt ein zuhause hat.
Nachdem mich ja interessiert wie südländische Hunde ticken habe ich mir das entsprechende Buch zugelegt mit dem Titel „Hunde aus dem Süden“ von Martina Nau, erschienen im Cadmos Verlag, meines Erachtens bei diesen Hunden empfehlenswert.
Eine Bestandsaufnahme nach 30 Wochen, mehr als ein halbes Jahr, mit Nerona.
Ende Januar habe ich Nerona nun im Forum für Parson Russel Freunde angemeldet, da ich meine dass sie vom Körperbau und Wesen mehr zu dieser Rasse passt als zu den Entlebuchern, diese sind doch stämmiger, auch wenn sie ein Mischling ist.
Einen besseren Hund hätten wir nicht bekommen können. Wir haben aber auch eine starke Bindung zu ihr aufgebaut, welche sie uns genauso stark zurückgibt. Und so bin ich der Meinung nach sehr viel Hundebüchern und Lektüren dass der Aufbau und die Festigung einer sozialen Bindung zwischen Hund und Mensch das wichtigste überhaupt ist, und Canidenforscher geben mir da in ihrer Literatur Recht.
Ausreißer im Gehorsam gibt es aber dennoch, wenn die Terrier Nase Geruch wahrnimmt. Auf unserem Waldweg hinter der S-Bahn, Schnee hatte den Boden gezuckert, packte sie wieder der Rappel und weg wie der Blitz. So nun war es Nachmittag und Nerona war weg. Beim langsamen Weg in Richtung Hauptweg, um sie evtl. besser zu sehen, begegnete ich noch zwei Frauen mit ihren Hunden. Diese erkannten natürlich an der Leine dass mir mein Hund abgehauen ist. Ich wartete auf dem Hauptweg und hoffte innig auf Nerona. Und zum Glück lief sie an der Stelle, an der sie mir ausbüxte den beiden Frauen zu. Und wie sie nun mal ist, lies sie sich auch von diesen anleinen und sie brachten mir unsere Ausreißerin wieder. Wieder eines unserer Geheimnisse, welche nur wir beide wissen. Dieser letzte Ausreißer war mir jedoch eine Lehre, seither bin ich vorsichtiger geworden. Bis auf unseren nahegelegenen Wald in dem sich anscheinend kein Wildgetier aufhält, obwohl mir ein anderer Hundehalter beim gemeinsamen Spaziergang etwas anderes erzählte.
Diese Geschichte will ich dem Leser nicht vorenthalten. Er lief also mit seinem Hund durch den besagten Wald, als ein Fuchs auf dem Weg regelrecht um Aufmerksamkeit buhlte.
Jedenfalls erzählte schon Sabine, die Pflegemama, dass sie auch bei ihr einmal ohne Leine ausgerissen ist, jedoch nach einer halben Stunde wieder vor der Haustüre stand. Dieser Aussage zufolge bin ich mir bei der heutigen Bindung sicher, dass sie immer zu mir zurückkommt. Manchmal kann es eben etwas dauern.
Ohne diesen Bindungsaufbau wären wir noch lange nicht soweit wie wir heute sind. Wir können sie auf Hundewiesen ohne Leine laufen lassen, sie rufen und sie kommt. Wir können sie bereits mehr als eine halbe Stunde alleine zu Hause lassen. Sie legt sich von selbst auf ihren Platz, wenn sie auch nur das verteilen der Teller am Essenstisch sieht. Was aber auch zu diesem Bindungsaufbau gehört ist Kontaktliegen im Bett, wirklich hautnah. Spiele in der Wohnung und Draußen und klare Regeln.
Unser Glück war aber wahrscheinlich auch das sie bei uns die Bindung gefunden hat, die ihr als Welpe und Junghund versagt blieb. Daher hatte sie enormen Nachholbedarf, den sie bei uns bekommt.
Ihr einziges Manko, an dem wir jedoch auch arbeiten, ist das Fressen wollen von allem Essbaren was sie auf der Straße findet, aber es gibt schlimmeres.
Ein bekannter Hundeprofi sagte mal: Den perfekten Hund gibt es nur im Spielzeugladen.
Ein empfehlenswertes Buch ist meines Erachtens auch „Der Hund in meinem Kopf“ von Martina Braun, in dem geht es um Selbstcoaching des Hundehalters.
Eine weitere Erfahrung die ich in Richtung persönlicher Bindung machte ist das aus der Hand füttern, auch Nassfutter. Das signalisiert dem Hund dass ich sein Rudelführer bin und er ohne mich kein Futter bekommt. Als Mensch kann man sich ja anschließend die Hände waschen, deshalb finde ich es nicht abstoßend oder sonst irgendwie negativ, sondern wie beschrieben sogar positiv. Wo ich diesen Tipp herausgelesen habe muss ich noch recherchieren.
Einundfünfzigste Woche
Nun haben wir sie bis auf wenige Tage schon fast ein Jahr. Unterdessen habe ich ein Buch des amerikanischen Hundeflüsterer´s Cesar Millan gelesen. Er ist von klein auf mit Hunden aufgewachsen und hat sich durch sein Einfühlungsvermögen auf Hunde spezialisiert die eigentlich auf der roten oder gar Tötungsliste stehen, aber auch normale Familienhunde, die aber aufgrund mangelhafter Erziehung über die Stränge schlagen und ungehorsam werden.
Seine drei Säulen der Hundeführung kann ich für uns nur bestätigen, diese sind:
An erster Stelle die Bewegung.
Dazu meine persönliche Erfahrung. Meine Frau meinte zu mir, dass ich unsere Hündin nicht so strapazieren solle, nachdem sie den ganzen Tag im Garten schon aktiv war. Auf unserer Abendrunde ging ich dann eine große Runde mit ihr. Diese dauerte eine Stunde mit Freilauf und Ballspiel. Wenn die Hündin körperlich ausgepowert gewesen wäre, hätte ihr das Spiel mit dem Ball höchstwahrscheinlich Probleme bereitet. Das konnte ich aber nicht feststellen.

als zweite Säule kommt Disziplin
Dazu wieder meine persönliche Erfahrung. Wir haben von Anfang an z.B. darauf bestanden das sie beim Essen auf ihren Platz geht. Heute sind wir soweit, wenn sie die Teller sieht geht sie bereits auf ihren Platz und wartet dort, egal wie lange es dauert, bis wir sie rufen. Dies soll nur ein Beispiel für dieses Thema sein.

und
als dritte und Letzte kommt die Zuwendung in Form von Streicheleinheiten und Lob. Es muss nicht unbedingt Leckerle sein. Also ruhig auch mal mit viel Lob statt Leckerle probieren.

Die Neuigkeiten gehen nicht aus.
Fuß gehen ist Ansichtssache. Nachdem ich schon immer gegen militärischen Drill war und Nerona sich unserem Laufrythmus schön anpasst, brauchen wir daran nicht zu arbeiten.
Apropos Zecken. Wir haben lange gesucht bis wir ein natürliches Mittel gegen Zecken im WorldWideWeb gefunden haben, aber es hat sich bewährt. Zitronenöl. Denn von diesen Chemiekeulen an Halsbändern etc. halten wir nicht viel.
Nur vergessen wir Nerona so oft einzureiben das ich mich im Internet nun doch nach einer Halsband Lösung gesucht habe. Nachdem Nerona ja auch vorbelastet ist mit einer Mittelmeerkrankheit, Leishmanose, welche auch nach Jahren wieder ausbrechen kann, habe ich jetzt doch ein Schutzhalsband gefunden. Dieses ist in Deutschland nicht so bekannt, dafür aber in den Mittelmeerländern und von dort kommt ja Nerona. Ich möchte hier allerdings keine Werbung betreiben und zudem müssen wir es selbst erst testen.

Test negativ, auf einen der zwei enthaltenen Wirkstoffe ist Nerona allergisch und kratzt sich ständig am Hals. Versuch misslungen, Band wieder ab.

Für unseren Urlaub 2015 müssen wir noch unsere Tierärztin fragen, ob das gut geht. Termin im Oktober zur jährlichen Schutzimpfung. Dann wissen wir mehr.
Habe aber gelesen das es jetzt einem Impfstoff gibt der die Abwehrproteine stärkt und Frankreich ist auf der Liste der Mittelmeer gefährdeten Länder nicht aufgeführt. Spanien gerade mal mit 20 %.

Aber erst müssen wir mal einen entsprechend großen Familien Van finden, dass ein junge Familie mit Kleinkind und Großeltern mit Hund sowie das nötige Gepäck ihren Platz finden.

Diesen Hinweis habe ich bezüglich Knochen auf einer Website von Berliner Tierärzten gefunden.

Knochen für den Hund
Das Bild vom Hund mit dem Knochen im Maul ist nur allzu bekannt.
Unterschätzt werden dabei immer die Gefahren, die bei der Verfütterung von oder beim Spiel mit Knochen für den Hund bestehen:
• In Scheiben geschnittene Markknochen, können beim Versuch des Hundes diese auszulecken über den Unterkiefer oder die Zunge gestreift werden. Die Tiere sind dann alleine oft nicht mehr in der Lage, sich zu befreien. Stattdessen beginnen sie, wild mit den Pfoten gegen das Maul zu arbeiten. Blutige Verletzungen sind die Folge.
Dem Tierarzt gelingt es meist auch nur noch in Narkose, die panischen Hunde von ihrer „Fessel“ zu befreien. Wenn Teile der Zunge zu lange abgeschnürt waren, kann sogar eine Amputation der Zungenspitze notwendig werden.
• Werden größere Knochen mit Fleischresten an Hunde verfüttert, so nagen die Tiere nicht etwa nur die Fleischreste ab, sondern fressen oft auch die Knochen. Kleingekaute Knochenteile gelangen weitgehend unverdaut durch das Verdauungssystem der Tiere. Erst im Enddarm, wenn dem Kot das Wasser entzogen wird, wird aus dem Kot eine steinharte, zementartige Masse mit spitzen Bestandteilen, der sogenannte Knochenkot. Unter großen Qualen, teils mit schmerzhaften Verletzungen vermögen einige wenige Tiere sich nach tagelanger Verstopfung schließlich zu lösen, bei den meisten jedoch muss der Darminhalt vom Tierarzt in Narkose entfernt werden.
• Geben Sie Ihrem Hund dagegen Knochen zum Abnagen (z. B. die Reste eines Koteletts) und wollen ihn nach einiger Zeit dem Hund wieder weg nehmen, um die oben beschriebene Gefahr zu vermeiden, so kann Ihnen folgendes passieren: Der Hund lernt schnell, dass Sie ihm den Leckerbissen wieder weg nehmen wollen; er wird ihn also, sobald sie sich nähern, schnell als ganzes herunter schlingen. Viele gierige Hunde mussten schon aus diesem Grund operiert werden, da solch große unverdauliche Knochenteile den Magen nicht auf natürlichem Wege wieder verlassen können.
Warum aber haben die Vorfahren unserer Haushunde ohne tierärztliche Hilfe überlebt??

Die Antwort ist ganz einfach:
Wildhunde und andere frei lebende Kaniden fressen keine großen Knochen!
Größere Beutetiere oder Kadaver werden „bis auf die Knochen“ abgenagt.
Kleinere Beutetiere dagegen, die „im ganzen“ gefressen werden (z. B. Mäuse), verursachen die beschriebenen Beschwerden nicht. Werden nämlich zusätzlich zu den Knochen auch noch Eingeweide, Muskeln und das ebenfalls fast unverdauliche Fell verzehrt, so kann sich kein reiner Knochenkot bilden und die Ausscheidung ist unproblematisch.

Übrigens: Auch für die Kräftigung oder die Pflege des Gebisses brauchen Hunde keine Knochen!



Der Mensch-Hund-Check im Internet

Nachdem dieser Check soviel kostet wie ein Hundebuch war es mir diese Ausgabe wert, zudem wir unsere Hündin ja noch nicht zu lange haben und Verbesserungspotential bestehen könnte.

Der Check ist geteilt in Testerläuterungen mit 5 Seiten, eine Kurzfassung mit 10 Seiten und die ausführliche Beschreibung über 120 Seiten.

In der Einleitung wird folgendes beschrieben:

Wie unsere Forschungsergebnisse zeigen, gibt es viele Verbindungen, in denen sowohl der Mensch
als auch der Hund von ihrer Beziehung profitieren. Doch längst nicht jeder Hund tut jedem Menschen
gut und umgekehrt.
Ob Menschen und Hunde eine gute Beziehung aufbauen, wird maßgeblich durch den Hundehalter
geprägt. Reflektierten, verantwortungsbewussten und engagierten Hundebesitzern gelingt es, eine
gute Beziehung zum Hund aufzubauen – völlig unabhängig von ihrem Wohnort, ihrem
Ausbildungshintergrund oder ihrem Nettoeinkommen. Beim Aufbau einer guten
Mensch-Hund-Beziehung sind ausschließlich die persönlichen Einstellungen und Verhaltensweisen der Hundehalter relevant. Die Kombination bestimmter Einstellungen und Verhaltensweisen der
Tierbesitzer, z.B. fehlendes Informationsverhalten, Vermenschlichung des Hundes und wenig aktive
Beschäftigung mit dem Tier, bedingt problematisches Beziehungsverhalten und eine niedrige
Qualität der Mensch-Hund-Beziehung.
Unser Forschungsprojekt hatte zum Ziel, aus möglichst vielen Befragungen von Hundehaltern und
Verhaltensbeobachtungen von Menschen und Hunden repräsentative, allgemeingültige Ergebnisse
abzuleiten. Daher untersuchten wir eine große Stichprobe von über 6.000 Hundehaltern. Darüber
hinaus haben wir unterschiedliche Forschungsmethoden kombiniert. Dazu gehörten sowohl
ausführliche Interviews mit Experten, persönliche Befragungen von Hundehaltern und eine
Internet-Umfrage als auch Verhaltensbeobachtungen

Ergebnisse

Ihre Ergebnisse im Überblick 6
Ihre Beziehungs-Qualität 7
Ihr Beziehungs-Typ und -Verhalten 8
Ihr Optimierungspotenzial im Überblick 9
Ihr Beziehungs-Verhalten 11
Die persönliche Motivation zur Anschaffung eines Hundes 12
Einstellungen zum eigenen Hund 25
Einstellungen zu anderen Menschen, Tieren und zur Natur 39
Verhalten des Hundehalters vor der Anschaffung des Hundes 47
Verhalten des Hundehalters im Umgang mit seinem Hund 52
Erziehungsverhalten des Hundehalters 72
Ihre Beziehungs-Qualität 89
Zufriedenheit des Hundehalters mit der Beziehung zu seinem Hund 92
Zufriedenheit des Hundes: Bedürfnisbefriedigung und artgerechte Hundehaltung 94
Mensch-Hund-Bindung 96
Mensch-Hund-Kommunikation 99
Alltagstauglichkeit, Grunderziehung und Sozialverträglichkeit des Hundes 103
Fachwissen des Hundehalters 106
Hundehalter-Typ 108
Typ 1: Prestigeorientierter, vermenschlichender Hundehalter 111
Typ 2: Auf den Hund fixierter, emotional gebundener Hundehalter 112
Typ 3: Naturverbundener, sozialer Hundehalter 114
Zur Interpretation Ihrer Ergebnisse 115
Ein Schlusswort 119

Mittwoch, 20. Juni 2012

schon wieder ein jahr vorbei

Nun bin ich doch wirklich schon ein Jahr bei meinen neuen Rudelführern und wir haben noch jede Menge Spaß zusammen. Am Wochenende habe ich eine ganze Mäusesippe fachgerecht gestellt und erlegt. Papa war mächtig stolz auf mich, aber Mama war traurig. Wo es doch soviele davon gibt.
Dieses Bild zeigt mich bei der Arbeit
am Gartenteich

und dieses beim Rundgang
wegen Ringelnattern

Nun kam Papa zufällig durch sein PRT-Forum auf eine ganz neue seltene Rasse, nämlich den Dansk-Svensk-Hofhund. Ich muß zugeben da hat er nicht ganz unrecht, aber leider können wir uns nicht verständigen. Mein Wesen entspricht aber volle Kanne dieser Rasse. Mal sehen was als nächstes kommt.
Nach Auskunft eines Danskie-Züchters kann ich nicht aus dieser Rasse abstammen, sondern von dem spanischen Ratonero Bodeguero Andaluz (RBA). Ist auch OK, Hauptsache uns geht es gut.

So für heute muss das reichen, aber wie immer, Fortsetzung folgt.
Ciao

Dienstag, 15. Mai 2012

...

Freitag, 20. Januar 2012

Nerona, Teil 3 im Jahr 2012

Das war ja echt ein toller Jahreswechsel. Na erstmal kam ja Weihnachten mit einem super großen Spielball und Leckerli sowie viiiiel Couching mit Papa und Mama da diese ja Urlaub hatten. Der Jahreswechsel mit den vielen schönen Farben der Raketen etc. war echt eine Wucht. Die Knallerei hat mich überhaupt nicht tangiert, denke mein italienischer Papa hat mich schon Beizeiten "schussfest" gemacht. Schnee war wohl etwas mager in unserer Ecke, wird schon noch kommen, die Schneeballschlacht mit Papa und Mama.
Da die Begriffe Herrchen und Frauchen irgendwie aus der Mode gekommen sind und es im Italienischen auch Mama und Papa heißt gewöhnen sich jetzt meine Dosenöffner langsam daran die Begriffe zu nehmen, auch wenn es noch schwer fällt.
Nerona1
Leider hat der Alltag uns wieder im Griff und Papa muss wieder Geld verdienen, dafür bekommt er aber eine super Begrüssung wenn er Heim kommt.

Wir schreiben das Jahr 2012 in der 38. Woche und es hat sich wieder einiges zugetragen. Die Spaziergänge mit Papa ohne Leine werden immer öfter und länger. Einmal hat mich der Wahnsinn getrieben und Papa hatte echt panische Angst mich zu verlieren. Aber ich gebe doch diesen Papa nicht auf, nie und nimmer. Letztendlich war ich nach meiner Rückkehr wieder an der Leine, OK das kann ich verstehen, war auch nicht fein von mir. Es war aber auch aufregend mit den ganzen Duftspuren, da ging die innere Schweinehündin mit mir durch.

Am Samstag waren wir auf unserer Hundewiese und ich bin zwei Stunden mit vielen alten und neuen Hundefreunden gerannt. Das Apportieren geht auch immer besser, seit ich Leckerlies zur Belohnung bekomme.
Nachdem ich es mir gut gehen lasse ist derzeit unser einziges Problem mein Gewicht. Mama sagt ich darf nicht so viel am Rad laufen und Papa will das ich auf mein altes Gewicht runter komme, das wäre derzeit aber knapp zwei Kilo abnehmen. Das Hundeleben kann hart sein. Aber nicht bei meinem Menschteam, yeah.

Unser neuestes Abenteuer ist Hundetrab „am Rad“ mit „Stopp“. So heißt das wohl beim Radjoggen. Mit einer Haltestange werde ich auf sicherer Distanz gehalten. Ich pass auf das ich nirgends dagegen renne und Papa passt auf das alles seine Ordnung hat. Wir machen das ganz gut, wir zwei.
Mit der Karottendiät habe ich nun schon ein Kilo abgenommen, fifty-fifty Karotten im eigenen Saft mit lecker Dosenfutter. Zum Glück mag ich Karotten, sonst wäre es nicht so leicht. Nun ist wieder Schonzeit, d.h. das ich vom 1. April bis 15.Juli im Wald eigentlich nicht von der Leine darf, Papa bekommt die Krise und Mama auch, jeder auf seine Art. Papa, weil er gegen Leinenzwang ist und Mama weil sie zuviel Angst hat, aus meiner Sicht.
Wie sagt Papa immer, nach meiner ungefragten Meinung.

Vor paar Tagen hatte mich die Nachbarshündin wieder am Wickel, sprich Fell gehabt, die miese Töle. Aber sie ist einfach zweimal so groß wie ich und einfach stärker. Also mache ich in Zukunft einen großen Bogen um die alte Zicke.

Papa hat nun meinen Badeteich fertig, fehlt nur noch das Wasser. Vielleicht schaut ja mal der Frosch vom Gartenteich bei mir vorbei.

So long bis zum nächsten Report.

Mittwoch, 30. November 2011

...

icon

Freitag, 25. November 2011

Neronas Leben, Teil 2

Nachdem nun die Hundeschule für mich und meinen Dosenöffner erfolgreich beendet ist können wir unserem normalen Alltag nachgehen.
Montags wartet derzeit Herrchen (Papa) auf das Auto, welches Mama (Frauchen) früh braucht. Dann fährt Papa in die Arbeit.
Dienstags geht Mama mit mir zum Kaffeeklatsch, wo ich von der Damenwelt nach allen Regeln der Kunst verwöhnt werde.
Mittwoch bis Freitag nachmittag bin ich unter den Fittichen von Mama, Papa kommt nach der Arbeit nach Hause und ich freue mich riesig wenn er da ist.
Freitags ist nun immer Treffen angesagt mit Mike, dem Yorkie-Rüden, der ist auch 5 Jahre alt und wir flitzen OHNE LEINE um die Wette.
Waldspaziergang ohne Leine habe ich mir "versaut" weil ich zu weit ausgebüxt bin, aber das wird schon wieder. Mein Papa hat da mehr Vertrauen in mich. Vertrauen gegen Vertrauen.
Samstags haben wir jetzt mehr Zeit füreinander, da die Hundeschule ja zu Ende ist. Papa und Mama kappeln sich da ja meistens, weil Mama den Papa immer Anweisungen gibt, die er nicht mag.
K9 Geschirr für die Prinzessin
Mamas Security

Sonntags sind wir auch meist lange Gassi, mit so einer ewig langen "Schleppleine".

So, nun muß ich aber wieder, die Blase drückt. Bis bald, Euere Nerona.

Ach ja, ein königliches Bettchen habe ich jetzt auch schon, mit gestickter Krone. Einfach Wow.

Schaut mal was ich schon kann.
Dieses Kunststueck macht sie zu gerne

Das ist meine Lounge im Auto, echt chillig.
Meine Auto-Lounge

Wir gehen Samstags früh jetzt immer auf die freie Hundewiese bei uns, damit ich meine Sozialkontakte pflegen kann. Einer meiner Freunde ist Jerry, ein Foxterrier. Wir rennen dann immer um die Wette bis einer von uns aufgibt.
Mit großen Hunden hab ich es nicht so, denen gehe ich gleich vorab aus dem Wege, da habe ich in meiner italienischen Zeit zu schlechte Erfahrungen gemacht.
Meine Weihnachtsgeschenke sind auch schon beisammen, die ich bekomme natürlich. Ich muß demnächst (naja, nach den Feiertagen) unbedingt abnehmen, es ist aber auch alles so lecker.
Naja, vom Zwinger ins Paradies, da muß man ja zulegen, oder?

Nun wünsche ich allen die meinen Blog gefunden haben ein schönes und besinnliches Fest. und ein gutes neues Jahr 2012. Es ist für mich ja das Allererste Fest mit Familie.

Also bis bald., Im neuen jahr folgt dann Teil3.

...

Neronas Life

Das Leben einer italienischen ParsonRussel-Entlebucher-Mix Hündin vom Zwinger in ein schönes Leben und weitere Highlights. Lebenslauf einer lieben braven Hündin. Langeweile kommt aber bestimmt nicht auf mit Ihr, macht aber Riesenspaß mit ihr das Leben zu teilen.

Mein Leben, ein Traum
Ihr denkt Euch bestimmt warum ich Nele auch "Prinzessin" genannt werde.

Weil ich das ganz große Los gezogen habe, nach drei Jahren in einem italienischen Zwinger, den ich mit zwei anderen Artgenossinnen teilen durfte bzw. mußte.
Irgendwann wurden wir abgeschoben in ein Tierheim und sind dort von der Tierhilfe Idensen
nach Deutschland mit dem Auto der Tierhilfe importiert worden um weitervermittelt zu werden.

Eine kurze Beschreibung zu meinem Wesen:
witzig, frech, schnell, schlau, verfressen, aber auch brav und ganz lieb

Ich liebe einfach das Leben und alles was dazu gehört, a la Dolce Vita. Von daher bin ich schon eine waschechte Italienerin.

Beim Transport nach Deutschland machte ich als einzige (schlaue) meine Transportbox auf, da ich ja von nun an nicht mehr eingesperrt sein wollte. Ich habe mich dann nach vorne zum Fahrer durchgearbeitet um ihm etwas Gesellschaft zu leisten, aber da mir ja etwas passieren könnte haben die mich doch glatt wie in Alcatraz mit Kabelbindern in der Box gesichert. Ok, so mußte ich wohl oder übel bis zur Pflegefamilie in Deutschland warten, wo mich Sabine dann übernommen hat.
Dort war ich nun von März 2011 bis zum Glückstag, den 23.Juni 2011, an dem mich meine Happy Family abgeholt hat.

Denn durch das Internet, zum Glück gibt es heutzutage so etwas, hat mich meine jetzige Familie gefunden. Und wir lieben uns gegenseitg "abgöttisch".
Es macht jeden Tag tierischen Spaß mit Frauchen und Herrchen.

"Wir" haben einen tollen Garten, ja eigentlich drei Gärten, denn da wir ja noch tolle Nachbarn haben, welche mich auch alle sehr lieb haben, habe ich für meine verrückten 5-Minuten eine "Rennstrecke" von ca. 70 Metern. Dort gebe ich dann richtig Gas.

Fuer-Italiener-ist-es-hier-ganz-schoen-kalt
Manchmal ist schon kalt hier.

Apropos Gasgeben, Ihr könnt auch gerne auf der Homepage meines Herrchen´s vorbeischauen. Dort gibt es neben Motorräder auch Bilder von mir und Wasserschildkröten etc. Hotte´s Motorrad- und ParsonRussel Homepage
Ich hoffe das ich bald mutig genug bin und mit Herrchen bald Motorrad mit Beiwagen fahre. Das ist aber ein Zukunftsprojekt.

Letzte Woche waren wir bei der jungen Familie meiner Herrchen zu Gast. Die haben übrigens einen sehr bekannten Radiosender zu erreichen unter: antenne-kaiserslautern
Da könnt Ihr ja mal reinhören.
Sie haben eine Katze und einen Kater, welcher eigentlich gewohnt ist unterwürfig zu sein, sich aber auch mit Hunden verträgt. Nun, da ich aufgrund meiner schlechten Erfahrungen von Natur aus erstmal sehr vorsichtig bin, habe ich dem Kater gleich mal meine Unterwürfigkeit gezeigt. Er war auch sehr interessiert. Zusammen gekommen sind wir zwar noch nicht, aber wir arbeiten dran.

Herrchen und Frauchen sind begeistert von mir, denn ich fahre gerne Auto ohne zu murren, Tür auf und schon bin ich drin, treppensteigen geht schwuppdiwupp.

Einen Knutschteddy hab ich auch bekommen, an dem kann ich meine ganze Laune ausbeuteln, mal sehen wie lange er das aushält.

Leider mußte ich mir für unseren ersten Urlaub einen Maulkorb anpassen lassen, zwecks EU-Bestimmungen, aber so schlimm finde ich den garnicht, werd ihn ja wahrscheinlich garnicht brauchen. Die Anprobe war jedenfalls nicht so dramatisch und den Bösblick habe ich absolut nicht drauf.
Herrchen ist jetzt auch beim http://www.entlebucher-forum.de/ weil ich denen am ähnlichsten sehe.

Nachdem ich aus Italien stamme liegt der Verdacht nahe, daß bei mir doch mehr Italienische Bracke und Entlebucher als ParsonRussel drin ist, aber wen stört sowas, keinen.

Radfahrer und Jogger konnte ich eigentlich garnicht leiden, aber meine Familie lernt ja auch immer dazu und so haben wir meine Jagdgelüste auf diese Spezies ganz gut in den Griff bekommen.

Was ich gar nicht mag ist der deutsche Regen, wenn es pisst verziehe ich mich lieber, aber trotzdem schwimme ich sehr gerne. Es heißt zwar es sieht aus wie ein sterbender Schwan (wie sieht denn das aus?), aber Hauptsache es macht Spaß.

Nun habe ich schon wieder ein Schmusetier bekommen, sieht fast aus wie ich, nur kleiner, zum knuddeln. Meine Sammlung wächst langsam.

Derzeit mache ich Studien über unsere Wasserschildis. Frauchen wird bald verrückt mit meinem baden im Schildkrötenbecken.

Herrchen hat jetzt auch zwei Videos in YouTube von mir eingestellt unter
http://www.youtube.com/watch?v=cYqNIRDgpEE und
http://www.youtube.com/user/hotteshadow#p/a/u/0/cYBwWH2XMtA
Viel Spaß beim zusehen.

Neues gibt es dann nach unserem Urlaub im September wieder. Achja, ich werde jetzt wieder Nerona gerufen, da ich auf "Nele" nur halbherzig reagiert habe. Auch Hundehalter sind lernfähig, grins.

Tja denn, Fortsetzung folgt bald.

...

Vorgeschichte
oder wie mich meine Dosenöffner gefunden haben.

Durch das Internet, zum Glück gibt es heutzutage so etwas, haben sie mich, nach nicht all zu langer Odyssee doch noch gefunden.
Nachdem die betagte Katzendame meiner Dosenöffner im März von der Tierärztin eingeschläfert werden musste, haben die beiden doch tatsächlich durch höhere Eingebung vier Monate gewartet um sich dann wieder für einen Hund zu entscheiden.
Ich bin froh dass ich diesen Haustiger nicht kennengelernt habe und dass die beiden es vier Monate ohne Haustier ausgehalten haben. So beschlossen sie, gerade zum richtigen Zeitpunkt, dass sie eigentlich wieder einen Hund brauchen. Auch weil sie der Meinung waren, sonst nach dem Abendessen nicht mehr von der Couch hoch zu kommen.

Natürlich haben beide gründlich überlegt, ob sie sich damit wirklich einen Gefallen tun. Also haben sie sich, oder besser gesagt mein männlicher Dosenöffner und Rudelführer, auf die Internetsuche gemacht. Ein Jack Russel Terrier sollte es eigentlich sein. Er suchte eine quirlige Aufgabe die auch fordert. Ein Welpe schied zum Glück aus, da beide noch zur Arbeit gehen und nicht wirklich die Zeit für Welpenerziehung haben. Da Frauchen jedoch eine geringfügige Beschäftigung hat haben sie das ganze diesbezüglich durchdacht, auch die Frage „was ist wenn“ sie wirklich mal einen Hundesitter brauchen. Naja, da waren die beiden wohl etwas blauäugig.
Also hat Herrchen im Internet recherchiert, notiert, Tierheimseiten der weiteren Umgebung angesehen und Tierheime angerufen, Rückrufe erhalten. Alles an einem Donnerstag, an er eigentlich für den nächsten Tag eine Magen- und Darmspiegelung geplant hatte.

Dann kam ihm per göttlicher Eingebung und meines inbrünstigen Flehens an eine höhere Macht die Idee mal bei „Jack Russel in Not“ reinzusehen. Sie sahen mein Bild und meine braunen Knopfaugen, die bettelten mir eine glückliche Familie zu geben. Sie markierten mich auf dem Merkzettel gleich als Nummer Eins auf der Suchliste.

Als nächstes war ein Anruf bei meiner Pflegefamilie, wann sie wohl vorbeikommen könnten. Samstag können sie bei uns vorbeikommen, aber nur zum Ansehen und gegenseitigem Beschnuppern. OK, Samstag kamen die Beiden nach Weiden gefahren, von Nürnberg ca. 120 km einfach. Eine so weite Anfahrt hatten sie eigentlich ausgeschlossen. Aber ich hatte auf dem Foto schon ihr Herz erobert.

Für das Vorhaben, mich im Tankrucksack mitnehmen zu können, war ich dann doch um einige Längen zu groß. Aber wenn man in solch treue Hundedamenaugen wie die meinen blickt, hat man schon verloren. Es gibt ja auch andere Lösungen. Der Weg ist ja bekanntlich das Ziel.

Bei meiner Pflegefamilie angekommen, lernten sie ja noch die anderen beiden Familienhunde, also ehemalige Pflegehunde kennen. Es wurden viele Fragen geklärt und mit uns Dreien Probe Gassi geführt und mit mir im gesicherten Garten gespielt. OK, so einfach konnten sie mich nun doch noch nicht mitnehmen. Da diese Tierhilfe sehr auf das Wohl ihrer vermittelten Tiere legt, musste erst eine beauftragte Person eines Tierheimes zu meinen zukünftigen Dosenöffnern nach Hause kommen und die Familien- und Unterkunftsverhältnisse dort begutachten. Zum Glück sind ja deren Nachbarn die Geschäftsführer des naheliegenden Tierheimes. Also wurde auf dem kurzen Telefonweg ein Termin vereinbart für dieses Tierübergabeprotokoll.

Nachdem alles im grünen Bereich war, konnten sie mich nun endlich am Donnerstag darauf, an Fronleichnam, abholen. Riesen Freude bei uns Allen, Tränen bei Sabine, was ich voll verstehen kann, sie hatte mich auch in ihr Herz geschlossen.

Vorbereitung für meine Ankunft

Einkaufen der notwendigen Utensilien, wie Hundefutter, Körbchen, Futterschüsseln etc.

Alles war zuhause auch schon vorbereitet. Als Leine hatten sie die von ihrem früheren Hund dabei, als Labrador-Boxer-Mix ein Kalb gegen mich. Dieses Lederteil hatte schon zwanzig Jahre auf einen neuen Einsatz gewartet.
Meine Dosenöffner haben zum Glück einen Garten, welcher etwas außerhalb liegt und deshalb nicht in einer Kolonie integriert ist. Ja eigentlich sind es drei Gärten, denn da wir ja noch tolle Nachbarn haben, welche mich alle sehr lieb haben, habe ich für meine verrückten fünf Minuten eine "Rennstrecke" von ungefähr 70 Metern. Dort gebe ich dann richtig Gas.

Mein Portrait:
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und weiter geht´s zu Teil 1.

Nerona

eine italienische Hunde-Prinzessin

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